Sensorauswahl und -integration

Einführung und Überblick

Willkommen zum Kompetenzmodul „Sensorauswahl- und Integration”. Dieses Kompetenzmodul zielt darauf ab, die entscheidenden Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, die notwendig sind, um Sensoren effektiv für die Entwicklung und Verbesserung von smarten Produkt-Service-Systemen (smart PSS) auszuwählen und zu integrieren. Sensoren die Augen und Ohren des smarten PSS, sie sammeln Daten, die für das Erbringen und Optimieren der Systemleistung unerlässlich sind. Das Modul fokussiert sich auf das Schaffen eines tieferen Verständnisses für Sensoren sowie die Bereitstellung von anwendungsspezifischen Lösungen für die Sensorauswahl und -integration.

Ziele des Kompetenzmoduls

Das Hauptziel dieses Kompetenzmoduls ist es, KMU das notwendige Wissen,
die Werkzeuge und die Best Practices zu vermitteln, um:

Sensorverständnis schaffen

Ziel ist es, einen einfachen und verständlichen Auswahl- und Integrationsprozess für Sensoren zu schaffen. Benutzer in die Lage versetzen, ohne tiefgreifendes Wissen über Messtechnik und Sensorik geeignete Sensoren auszuwählen.

Anwendungsspezifische Lösungen

Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Sensorauswahl und -integration systematisch und Anwendungsbezogen erfolgen. Dies beinhaltet einen methodischen Ansatz, der die Anforderungen des Anwendungsfalls berücksichtigt und zum geeigneten Sensor leitet.

Sensorklassifizierung bereitstellen

Ziel ist es, eine detaillierte und umfassende Klassifizierung verschiedener Sensortypen anzubieten, einschließlich ihrer Funktionen, Einsatzgebiete und technischen Spezifikationen. Dies soll den Anwendern helfen, die Vielfalt der verfügbaren Sensoren zu verstehen und die für ihre Zwecke am besten geeigneten auszuwählen.

Systemintegration erleichtern

Ziel ist es, Anwendern zu helfen, mittels der Berücksichtigung des Datenmanagements, Schnittstellenkompatibilität und Softwareanforderungen Sensoren nahtlos in bestehende PSS zu integrieren.

Inhalte des Kompetenzmoduls

Im folgenden finden Sie umfangreiche Inhalte rund um das Thema Sensorauswahl und -integration. Die richtige Auswahl und Integration von Sensoren sind fundamental für die Funktionalität und Effizienz von smart PSS. Sensoren sammeln kritische Daten, die für das Verständnis und die Verbesserung der Systemleistung notwendig sind. Eine sorgfältige Auswahl stellt sicher, dass die Sensoren relevant, genau und zuverlässig sind. Die Integration beeinflusst, wie gut die Sensoren mit anderen Systemkomponenten kommunizieren und zusammenarbeiten, was die Gesamteffizienz und -wirksamkeit des Systems bestimmt. Fehler bei der Sensorauswahl oder -integration können zu ungenauen Daten, Systemausfällen oder ineffizientem Betrieb führen.
Was sind Sensoren?

Ein Sensor ist ein technisches Bauteil, das bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften und/oder die stoffliche Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgröße quantitativ erfassen kann. Diese werden in ein weiter verarbeitbares elektrisches Signal umgeformt.

Ein Sensor ist ein entscheidendes Element in der Welt der smarten Produkt-Service-Systeme, das essentielle Informationen aus seiner Umgebung sammelt, misst oder registriert. Im Wesentlichen handelt es sich bei einem Sensor um ein technologisches Gerät, das physikalische oder chemische Eigenschaften in elektrische Signale umwandelt. Diese nen dann von elektronischen Systemen interpretiert werden, um wertvolle Daten zu generieren.

Funktionsprinzipien von Sensoren

Die Klassifizierung von Sensoren nach ihrem Funktionsprinzip ist eine häufig verwendete Methode in vielen Handbüchern, die Sensoren vorstellen. Bei dieser Klassifizierungsmethode können mit einer Methode mehrere Größen gemessen werden. Die üblichen Messprinzipien von Sensoren sind:

  • Sensoreffekte zur Umsetzung mechanischer Größen:
  • Piezoelektrischer Effekt
  • Piezoresistiver Effekt
  • Sensoreffekte zur Umsetzung magnetischer Größen
  • Hall-Effekte
  • Gauß-Effekt, Magnetoresistiver Effekt
  • Anisotroper Magnetoresistiver Effekt
  • Sensoreffekte zur Umsetzung thermischer Größen
  • Thermowiderstands- Effekt
  • Temperatureffekte bei Halbleiterübergängen
  • Thermoelektrischer Effekt
  • Pyroelektrischer Effekt
  • Sensoreffekte zur Umsetzung optischer und strahlungstechnischer Größen
  • Äußerer Photoeffekt
  • Innerer Photoeffekt

Typische Messgrößen

Die Klassifizierung von Sensoren nach Messgrößen ist eine weitere gebräuchliche Methode zur Einordnung von Sensoren. Diese Kategorisierung basiert auf der Art der physikalischen oder chemischen Größe, die der Sensor erfasst oder misst. Hier sind die Kategorien:

  • Temperatursensoren: Messen die Temperatur oder Temperaturänderungen.
  • Drucksensoren: Erfassen den Druck oder Druckänderungen in Flüssigkeiten oder Gasen.
  • Feuchtigkeitssensoren: Bestimmen den Feuchtigkeitsgehalt in der Luft oder anderen Umgebungen.
  • Geschwindigkeitssensoren: Messen die Geschwindigkeit eines Objekts oder einer Flüssigkeit.
  • Positionssensoren: Erfassen die Position oder Bewegung eines Objekts.
  • Lichtsensoren: Messen Lichtintensität oder Lichtveränderungen.
  • Akustische Sensoren: Erfassen Schallwellen, wie Mikrofone und Ultraschallsensoren.
  • Chemische Sensoren: Detektieren spezifische chemische Verbindungen oder Stoffkonzentrationen.
  • Kraftsensoren: Messen Kraft, Spannung oder Dehnung.

Diese Klassifizierung ermöglicht es, Sensoren effizient für spezifische Anwendungen und Messanforderungen auszuwählen. Aus Gründen der Praktikabilität wird dieser Artikel diese Methode als Weg zur Klassifizierung von Sensoren verwenden.

Was ist Sensorintegration?

Die Sensorintegration in smarten Produkten ermöglicht die Schaffung von Systemen, die in der Lage sind, sich an ihre Umgebung anzupassen und auf verschiedene Reize zu reagieren. Durch die kontinuierliche Überwachung und Erfassung von Daten tragen Sensoren dazu bei, die Effizienz, Sicherheit und Funktionalität von Produkten zu verbessern. In der Forschung zu smarten Produkt-Service-Systemen ist die Integration und Optimierung von Sensoren von zentraler Bedeutung, um innovative Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Benutzer gerecht werden und gleichzeitig nachhaltig und effektiv sind.

Der Prozess der Sensorintegration in der Produktentwicklung umfasst mehrere entscheidende Schritte:

  1. Anforderungsanalyse: Definieren Sie klare Ziele und Anforderungen für die Integration von Sensoren. Identifizieren Sie die spezifischen Funktionen, die die Sensoren erfüllen sollen, und legen Sie Leistungsparameter fest.
  2. Sensorauswahl: Wählen Sie geeignete Sensoren aus, die den Anforderungen entsprechen. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Größe und Energieeffizienz.
  3. Hardware-Integration: Integrieren Sie die ausgewählten Sensoren in die Hardware des Produkts. Berücksichtigen Sie dabei Designaspekte, Platzierung und Verkabelung, um die optimale Leistung zu gewährleisten.
  4. Software-Integration: Entwickeln Sie die notwendige Software, um die vom Sensor generierten Daten zu verarbeiten. Implementieren Sie Algorithmen und Schnittstellen, um die Daten in für das System verständliche Informationen umzuwandeln.
  5. Validierung und Test: Führen Sie umfassende Tests durch, um sicherzustellen, dass die Sensoren korrekt funktionieren und die erwarteten Daten liefern. Validieren Sie die Genauigkeit und Zuverlässigkeit unter verschiedenen Bedingungen.
  6. Optimierung: Feinabstimmung der Sensorintegration basierend auf den Testergebnissen. Optimieren Sie sowohl Hardware als auch Software, um eine maximale Effizienz und Leistung zu erreichen.
Was ist die Messkette?

Eine Messkette ist eine Abfolge von miteinander verbundenen Instrumenten zur Erfassung und Analyse von Messdaten. Typischerweise beginnt sie mit einem Sensor, der physikalische Größen in elektrische Signale umwandelt. Diese Signale werden durch Signalverarbeitungsgeräte geleitet, die Rauschen filtern und verstärken. Anschließend erfolgt die Datenkonvertierung durch Analog-Digital-Wandler, gefolgt von der digitalen Signalverarbeitung. Die Daten gelangen dann zu einem Auswertungssystem, das die Ergebnisse interpretiert und darstellt. Eine präzise und zuverlässige Messkette ist entscheidend für genaue Datenerfassung und spielt eine Schlüsselrolle im operativen Betrieb eines smarten Systems.

Messkette dargestellt als Blockdiagramm einer Messeinrichtung.

Messkette

1. Sensor:

  • Wandelt physikalische Größen in elektrische Signale um.
  • Erste Stufe der Datenerfassung.

2. Signalverarbeitungsgeräte:

  • Filtern und verstärken Signale.
  • Minimieren Rauschen für präzise Daten.

3. Analog-Digital-Wandler:

  • Konvertiert analoge Signale in digitale Form.
  • Ermöglicht digitale Signalverarbeitung.

4. Digitale Signalverarbeitung:

  • Weiterführende Bearbeitung und Analyse der digitalen Daten.
  • Implementierung von Algorithmen zur Optimierung.

5. Auswertungssystem:

  • Interpretiert und verarbeitet die digitalen Daten.
  • Generiert Ergebnisse und stellt sie dar.

6. Datenrepräsentation:

  • Visualisiert die Ergebnisse für Benutzer oder Systeme.
  • Kann Grafiken, Diagramme oder Berichte umfassen.

7. Rückkopplung und Steuerung:

  • Integriert Rückkopplungssysteme für Anpassungen.
  • Steuert möglicherweise Prozesse basierend auf den Messergebnissen.

Fragengestützter Leitfaden zur Sensorauswahl und -integration

Der Sensorleitfaden dient der systematischen und methodischen Planung und Umsetzung von Sensorintegration in smart PSS. Dieses Dokument dient als verlässliche Orientierung, um Anwendern bei der präzisen Bestimmung relevanter Messgrößen zu helfen. Durch gezielte Fragen wird eine strukturierte Herangehensweise an die Anforderungen der Sensorik gefördert. Ziel ist es, dem Anwender eine klare Perspektive zu verschaffen und die Grundlage für eine effektive Sensorintegration zu legen. Der Leitfaden fungiert somit als Werkzeug für Entwickler und Ingenieure, die innovative Produkte und Systeme mit optimaler Sensorleistung gestalten möchten.
1. Systemanalyse

Die Systemanalyse identifiziert die Anforderungen und Spezifikationen des Sensorsystems. Es wird definiert, welche Arten von Daten erfasst werden müssen und welche Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden sollten.

1.1. Bestimmung der Messaufgabe

Bei der Bestimmung der Messaufgabe werden die zu überwachenden oder zu erfassenden Parameter identifiziert. Dies beinhaltet die Definition der Sensoreigenschaften, die notwendig sind, um die Messungen genau, zuverlässig und effizient durchzuführen.

Zu den zu berücksichtigenden Sensoreigenschaften gehören:

  • Messbereich: Die Extremwerte, die der Sensor messen kann.
  • Auflösung: Die kleinste Änderung, die der Sensor erkennen kann.
  • Genauigkeit: Wie nahe die Messungen des Sensors an den tatsächlichen Wert herankommen.
  • Empfindlichkeit: Die Reaktion des Sensors auf Änderungen der zu messenden Größe.
  • Ansprechzeit: Wie schnell der Sensor auf eine Änderung reagiert.
  • Zuverlässigkeit: Die Fähigkeit des Sensors, über die Zeit hinweg konsistente Ergebnisse zu liefern.
  • Wiederholgenauigkeit: Die Fähigkeit des Sensors, bei wiederholten Messungen unter gleichen Bedingungen gleiche Ergebnisse zu liefern.
  • Wartbarkeit und Lebensdauer: Wie einfach der Sensor zu warten ist und wie lange er voraussichtlich funktioniert.

Zusätzlich müssen elektrische Anforderungen wie Energieversorgung und digitale Busschnittstellen, Umweltbedingungen wie Temperaturbereich, Feuchtigkeit und mögliche Verunreinigungen sowie mechanische Anforderungen wie Einbauraum, Gewicht und mechanische Festigkeit berücksichtigt werden.

Leitfragen

  • Welches Geschäftsmodell/Dienstleistung liegt zu Grund und welche Funktionen lassen sich daraus ableiten?
  • Welchen Zweck möchte ich mit den Sensordaten erfüllen?
  • Wofür werden die anfallenden Daten genutzt?
  • Abstraktion der Funktionen der Anwendungsweise des Produkts?
  • Welcher Bedarf an sensorischen Funktionen liegt vor?
  • Welche Unbestimmtheiten treten im Prozess auf?
  • Welche Unbestimmtheiten sind nicht tolerierbar und sollen mit dem Sensor beherrschbar werden?
  • Welche besonderen Betriebsparameter liegen in Ihrer Anwendung vor?
  • Wie schnell muss ein Gesamtsystem (Sensor und wenn vorhanden Regler) typischerweise reagieren?
  • Wie schnell muss der Sensor hierfür Messdaten liefern (Reaktionszeit, Bandbreite, Updateraten)?
  • Welche Genauigkeitsanforderungen haben die eingesetzten Sensoren?
  • Welche Auflösung müssen die Sensoren liefern?

1.2. Bestimmung der zu messenden Größe

In diesem Schritt wird festgelegt, welche spezifischen Größen (z.B. Temperatur, Druck, Feuchtigkeit) der Sensor erfassen soll. Diese Entscheidung basiert auf den Zielen des smart PSS und den Bedingungen, unter denen es eingesetzt wird.

Leitfragen

  • Welches Medium soll gemessen werden?
  • Welcher Messbereich wird erwartet/benötigt?
  • Welche Messgenauigkeit erfordert der Prozess?
  • Welche Reproduzierbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit des Sensors sind erforderlich?
  • Feinheit der Auflösung des Messignals?
  • Welcher ist der kleinste zu messende Wert?
  • Wie groß ist der zulässige Messfehler?

1.3. Bestimmung des Messorts

Der Messort wird definiert, um die Effektivität der Sensormessungen zu maximieren. Dabei müssen Zugänglichkeit, Umgebungsbedingungen und die Interaktion mit dem zu messenden Objekt oder Phänomen berücksichtigt werden.

Leitfragen

  • Wie viele Messstellen werden benötigt?
  • Wo soll der Sensor platziert werden?
  • Welche Umgebungsbedingungen liegen an der Messstelle vor? (Staub, Flüssigkeiten, Temperatur etc.)
  • Was sind typische Umgebungsbedingungen liegen in der Anwendung vor?
  • Welcher Abstand zum Messort muss vorhanden sein?
  • Wie nah muss der Sensor an die Komponente heran?
  • Muss der Sensor besondere Anforderungen erfüllen, aufgrund aggressiven Umgebungsbedingungen? (chutz gegen Fremdkörper und Wasser, mechanische Robustheit, klimatische und geografische Einsatzbedingungen, ionisierende Strahlung, usw.)
  • Muss Explosionsschutz sichergestellt werden?
  • Ist die Temperaturfestigkeit von Sensor und Kabel erforderlich?
  • Muss die Elektromagnetischen Verträglichkeit sichergestellt werden?
  • Wie erfolgt die Energieversorgung?
  • Welche Hilfsenergie sind bereitzustellen?

1.4. Bestimmung des Messprinzips

Basierend auf der zu messenden Größe und den Betriebsbedingungen wird das am besten geeignete Messprinzip ausgewählt. Dies kann mechanische, magnetische, thermische, optische oder chemische Effekte umfassen, wie z.B. den piezoelektrischen Effekt für Druckmessungen oder den thermoelektrischen Effekt für Temperaturmessungen.

Die Klassifizierung der Sensoren nach Funktionsprinzip und Messgröße hilft bei der Auswahl des geeigneten Sensortyps für die spezifische Anwendung. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der ausgewählte Sensor die benötigten Daten mit der erforderlichen Genauigkeit und Zuverlässigkeit liefert, während er gleichzeitig den Betriebs- und Umweltanforderungen des Systems entspricht.

Leitfragen

  • Welche Messprinzipien bieten den erforderlichen Messbereich?
  • Reicht ein einzelnes Messprinzip oder müssen mehrere kombiniert werden?
  • Welches Messprinzip ist ausreichend genau?

Weitere allgemeine Leitfragen

  • Bisherige Erfahrungen
  • Welche Sensoren wurden bisher am häufigsten eingesetzt?
  • Welche Schnittstellen kommen derzeit zum Einsatz?
  • Werden in einigen Anwendungen mehrere Sensordaten miteinander kombiniert (Sensorfusion) – wenn ja welche?
  • Werden die Sensordaten noch weiterverarbeitet? (verstärkt, gefiltert, digitalisiert, komprimiert, analysiert/vorverarbeite…)
  • Welche Messgrößen werden aktuell direkt erfasst?
  • Welche Messgrößen werden aktuell indirekt erfasst? Um welche Messgrößen handelt es sich?
  • Wie werden die Messgrößen aktuell erfasst? (leitungsgebunden, drahtlos, berührungslos…)
  • Welche physikalischen Wirkprinzipien kommen derzeit zum Einsatz? (optisch, kapazitiv, induktiv, resistiv/Shunt, magnetisch, Hall, Ultraschall…)
  • Was könnten die Ausgangssignale von Sensoren beeinflussen?
  • Wird durch die Messung die Messgröße beeinflusst?
  • Die Temperatur, wenn die Temperatur nicht die Messgröße ist
  • Luftdruck und Luftfeuchtigkeit
  • Mechanische Erschütterungen
  • Die Versorgungsspannung eines Sensors, eines Verstärkers oder einer Messschaltung.
  • Elektrische und/oder magnetische Felder (Stichwort: Elektromagnetische Verträglichkeit)
  • Ein- und/oder ausgangsseitige Rückwirkungen, z.B. durch Belastung einer Quelle mit endlichem Innenwiderstand
  • Werden die Daten “down the line” über den Produkt-Lebens-Zyklus (PLZ) hinweg durch andere Stakeholder benötigt? (Data as a Service an die Lieferanten etc.)
  • Nutzungsphase
  • Wie lange soll das Produkt am Markt bestehen?
  • Welche Möglichkeiten zum Austausch und Wartung sind nötig/möglich?
  • Gibt es vom Produkt bereits vorgeschriebene Wartung- oder Servicezyklen?
  • Gibt es bereits einen definierten Produkt-/Wartungsservice?
  • Mensch-Maschine-Schnittstelle
  • Ist eine Messwertanzeige erforderlich?
  • Wenn ja, ist ein aktiver Sensor mit integrierter Anzeige zweckmäßiger oder ein separates Anzeigegerät für ein oder mehrere Sensoren?
  • Welche Kommunikationsschnittstellen sind zwischen System und Nutzer vorgesehen?
  • Welches Managementsystem soll später genutzt werden?
  • Ökonomische Aspekte
  • Verfügbarkeit der Sensoren/Messkette?
  • Beschaffungskosten und Aufwand der Installation?
  • Skalierbarkeit der Kosten?
  • Was sind die Ziel-Herstellungskosten?
  • Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit, Lebensdauer und Wartungsaufwand
  • Ähnlicher oder vergleichbarer Sensortyp bereits in Produktportfolio verwendet, auf den zurückgegriffen werden könnte?

2. Systemsynthese

Die Systemsynthese ist der Prozess, bei dem die aus der Systemanalyse gewonnenen Informationen genutzt werden, um das smart PSS zu entwerfen und zu konfigurieren. Dies umfasst die Auswahl der Sensoren, die Entwicklung des Systemlayouts und die Integration der Sensoren in das Gesamtsystem, um sicherzustellen, dass alle Komponenten effektiv zusammenarbeiten.

2.1. Auswahl des Sensors

Nachdem die Anforderungen in der Systemanalysephase definiert wurden, erfolgt die Auswahl des am besten geeigneten Sensors. Dieser Schritt erfordert eine detaillierte Bewertung potenzieller Sensoren anhand ihrer technischen Spezifikationen, Leistung, Kosten und Kompatibilität mit anderen Systemkomponenten. Die Auswahlkriterien umfassen:

  • Eignung für die Messaufgabe: Der Sensor muss die definierten Messaufgaben innerhalb des erforderlichen Messbereichs und mit der notwendigen Genauigkeit und Zuverlässigkeit erfüllen.
  • Kompatibilität mit dem System: Die Sensoren müssen mit den elektrischen, mechanischen und kommunikationstechnischen Anforderungen des Gesamtsystems kompatibel sein.
  • Umweltbeständigkeit: Die Sensoren müssen unter den spezifischen Umweltbedingungen (z.B. Temperatur, Feuchtigkeit, Druck) zuverlässig funktionieren.
  • Kosten-Effektivität: Die Kosten für Anschaffung, Integration und Wartung des Sensors müssen im Einklang mit dem Budget und den Kostenzielen des Projekts stehen.

Leitfragen

  • Wie soll das Signal erfasst werden? (leitungsgebunden, berührungslos)
  • Auf welche Art soll das Signal übertragen werden? (leitungsgebunden, drahtlos, berührungslos)
  • Welcher Signaltyp wird übertragen? (analog, digital, seriell)
  • Soll die Intelligenz in das Modul integriert werden? Wie sitzt die Intelligenz im Modul?
  • Möglichkeiten der Signalverstärkung und -filterung?
  • Welche Datenmengen fallen an?
  • Welcher Speicher kann/soll für Daten genutzt werden?
  • Sind Erweiterungsplätze vorzusehen (Vorhalten von Informationsreserven)?
  • Möglichkeiten der dezentralen Datenvorverarbeitung im Produkt?

2.2. Konzeptionelle Sensorintegration

Die konzeptionelle Integration beinhaltet das Design und die Planung, wie die ausgewählten Sensoren physisch und logisch in das System eingebettet werden. Dazu gehören die Platzierung der Sensoren am optimalen Messort, die Sicherstellung ihrer mechanischen Befestigung und Schutz, die Integration in die Systemsoftware und die Vernetzung mit anderen Systemkomponenten. Wichtige Überlegungen umfassen:

  • Platzierung und Einbau: Optimierung der Sensorposition für genaue und effektive Messungen unter Berücksichtigung von Zugänglichkeit und Störungsminimierung.
  • Datenerfassung und -verarbeitung: Einrichtung der erforderlichen Schnittstellen für die Datenübertragung zwischen Sensor und Systemsteuerung.
  • Energieversorgung und Verkabelung: Gewährleistung einer zuverlässigen Energieversorgung und ordnungsgemäßen Verkabelung der Sensoren.
  • Softwareintegration: Entwicklung von Software-Algorithmen zur Datenerfassung, -verarbeitung und -analyse.

Leitfragen

  • Welche Art Messsignal soll über welche Messkabellänge und mit welcher Qualität übertragen werden?
  • Wie erfolgt die Stromversorgung (zB. über Bus-Leitung)?
  • Wie erfolgt die Anbindung an die Prozessleitsysteme?
  • Welche Schnittstellen sind vorhanden?
  • Wie erfolgt die Vernetzung des Sensors innerhalb des Produkts?

3. Systemvalidierung

Die Systemvalidierung ist der abschließende Schritt, bei dem das integrierte System umfassend getestet wird, um sicherzustellen, dass es die festgelegten Anforderungen erfüllt.

3.1. Validierung integrierter Sensoren

Diese Phase beinhaltet die Überprüfung und Bestätigung, dass die integrierten Sensoren korrekt funktionieren und genaue Messungen liefern. Die Validierung kann Folgendes umfassen:

  • Funktionstests: Überprüfung, ob die Sensoren unter verschiedenen Bedingungen korrekt arbeiten und die erwarteten Daten liefern.
  • Leistungsbewertung: Vergleich der Sensordaten mit bekannten Standards oder Referenzmessungen, um Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu bewerten.
  • Langzeittests: Überwachung der Sensorleistung über einen längeren Zeitraum, um Stabilität und Haltbarkeit zu gewährleisten.
  • Umwelt- und Belastungstests: Aussetzung der Sensoren gegenüber extremen oder variierenden Umweltbedingungen, um ihre Robustheit und Betriebssicherheit zu bestätigen.

Nach erfolgreicher Validierung können die Sensoren und das gesamte System für den Einsatz in realen Anwendungen freigegeben werden, wobei weiterhin Überwachungs- und Wartungsstrategien implementiert werden, um langfristige Zuverlässigkeit und Leistung zu gewährleisten.

3.2. Systemoptimierung

Nach der Validierung der integrierten Sensoren und des Gesamtsystems ist die Systemoptimierung ein kontinuierlicher Prozess, der darauf abzielt, die Leistung, Effizienz und Zuverlässigkeit des smart PSS zu verbessern. Diese Phase umfasst folgende Aufgaben:

  • Leistungsanalyse: Bewertung der Systemleistung durch Analyse der gesammelten Daten und Feedback von den Nutzern. Identifikation von Mustern, Trends und möglichen Problembereichen, die Verbesserungen erfordern.
  • Anpassung und Feinabstimmung: Modifikation der Systemeinstellungen, der Sensorparameter und der Algorithmen basierend auf den Ergebnissen der Leistungsanalyse, um die Messgenauigkeit zu erhöhen, die Reaktionszeiten zu verkürzen und die Effizienz des Gesamtsystems zu steigern.
  • Update und Upgrade: Implementierung von Software-Updates und gegebenenfalls Hardware-Upgrades, um die Systemfunktionalität zu erweitern, die Kompatibilität mit neuen Technologien zu gewährleisten und auf sich ändernde Anforderungen oder Betriebsbedingungen zu reagieren.
  • Benutzertraining und Dokumentation: Aktualisierung der Benutzerhandbücher und Schulungsmaterialien, um sicherzustellen, dass die Endbenutzer das System und seine Funktionalitäten vollständig verstehen und effektiv nutzen können.
  • Feedbackschleifen: Etablierung von Mechanismen zur Sammlung und Analyse von Nutzerfeedback, um Einblicke in die Benutzerzufriedenheit zu erhalten und Bereiche für zukünftige Verbesserungen zu identifizieren.
  • Präventive Wartung und Fehlerbehebung: Entwicklung von Strategien für die präventive Wartung, um die Lebensdauer des Systems und der Sensoren zu verlängern und die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen zu verringern. Einführung effizienter Verfahren zur Fehlerdiagnose und -behebung, um die Systemverfügbarkeit und -zuverlässigkeit zu maximieren.

Die Systemoptimierung ist ein zyklischer Prozess, der auf dem kontinuierlichen Feedback zwischen den Nutzern und dem Entwicklungsteam basiert.

Tabellarische Sensorklassifizierung

Sensoren können nach verschiedenen Merkmalen kategorisiert werden, darunter das Messprinzip (z.B. optisch, thermisch, mechanisch) und die Messgröße (z.B. Temperatur, Druck, Geschwindigkeit). Eine Untersuchung der Sensoren bietet Einblicke in die Best-Practices der Industrie, den Stand der Technik und die Auswahlkriterien. Anwendungsbeispiele illustrieren, wie verschiedene Sensorentypen in realen Situationen eingesetzt werden können. Diese Informationen werden in einem Sensorkatalog zusammengefasst, der eine breite Palette von Sensorentypen, ihre Spezifikationen und Anwendungsgebiete tabellarisch auflistet. Ein solcher Katalog ist ein wertvolles Werkzeug für Ingenieure, Designer und Techniker, um den am besten geeigneten Sensor für ihre spezifischen Anforderungen auszuwählen.

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