Das bi.smart Vorgehensmodell ist zentraler Bestandteil unseres bi.smart Launchpads und bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen eine systematische und ressourceneffiziente Vorgehensweise zur Entwicklung von smarten Produkt-Service-Systemen. Es dient als strukturierte Roadmap für Unternehmen, die sich in der sich verändernden Marktlandschaft der digitalen Transformation behaupten wollen. Der Kern des Modells besteht aus drei aufeinander aufbauenden, aber iterativ durchführbaren Phasen. Diese decken verschiedene Aspekte des Entwicklungsprozesses ab und ermöglichen unterschiedliche Einstiegspunkte in die Entwicklung von smarten Produkt-Service-Systemen.
Kern des bi.smart Lösungsansatzes ist eine Entwicklung, die beim Kunden und seinen Bedürfnissen beginnt. Dazu schlägt das Vorgehensmodell einen klar strukturierten Prozess vor, der ein breites Spektrum von Entwicklungsaufgaben im Kontext von smarten Produkt-Service-Systemen abdeckt und logisch miteinander verknüpft. Dazu gehören zahlreiche vorgeschlagene Methoden, z. B. aus der agilen Softwareentwicklung und dem Design Thinking. Diese Methoden können sowohl Unternehmen unterstützen, die gerade erst mit der Entwicklung von smarten Produkt-Service-Systemen beginnen, als auch solche, die neue Anregungen für ihr Unternehmen suchen.
Ein wesentliches Merkmal des Modells ist seine Flexibilität. Obwohl die Phasen in einer logischen Reihenfolge angeordnet sind, ist das Modell so konzipiert, dass es iterativ durchlaufen werden kann. Diese Iterativität ermöglicht es den Unternehmen, schnell auf Veränderungen des Marktes oder des technologischen Umfelds zu reagieren. Insgesamt bietet das Drei-Phasen-Modell eine solide und anpassungsfähige Struktur, die eine systematische und flexible Herangehensweise an die Entwicklung smarter Produkt-Service-Systeme ermöglicht. Durch die klare Segmentierung in verschiedene Phasen können spezifische Herausforderungen isoliert und effektiver angegangen werden, ohne den Gesamtkontext aus den Augen zu verlieren.
Die folgende Abbildung stellt den übergeordneten Ansatz des bi.smart Vorgehensmodells schematisch dar. Während der inhaltliche Fokus des bi.smart Vorgehensmodells primär auf der Entwicklung von smarten Produkt-Service-Systemen liegt (linke Seite), ist hervorzuheben, dass im Kontext von intelligenten Produkten und digitalen Services die Entwicklung und der Betrieb bzw. die Nutzung der angebotenen Lösungen (rechte Seite) deutlich näher zusammenrücken. Insbesondere die Erfassung von Daten über Sensoren und deren Speicherung in Cloud-Lösungen sowie der Austausch von Daten über Konnektivitätsfunktionen ermöglichen es, in Echtzeit und gebündelt Einblicke in die individuelle Nutzung der Lösungen zu erhalten. Diese Erkenntnisse können in kürzeren Zyklen in die Entwicklung einfließen. Auch wenn die prozessualen Anforderungen an die Hardware-Entwicklung, wie z.B. regulatorische Vorgaben, eine kontinuierliche Aktualisierung der Produkte im Sinne eines DevOps-Ansatzes noch nicht zulassen, führt diese Entwicklung dennoch zu einer deutlichen Verkürzung der Entwicklungszyklen durch kontinuierliches Feedback und Validierung im Feld.
Die erste Phase, die strategische Analyse, stellt die Weichen für das gesamte Projekt. In dieser Phase geht es um eine umfassende und gründliche Analyse der Marktbedingungen, der technologischen Möglichkeiten und der Kundenbedürfnisse. Der Fokus liegt darauf, innovative Ideen für neue smarte PSS zu identifizieren und diese Ideen aus verschiedenen Perspektiven zu bewerten. Neben der technologischen Machbarkeit werden vor allem der zu erwartende Kundennutzen und die Wirtschaftlichkeit untersucht. Die in dieser Phase gewonnenen Erkenntnisse sind entscheidend für die Priorisierung der Ideen und legen den Grundstein für die folgenden Phasen. Ziel ist es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Investition in bestimmte Entwicklungspfade zu schaffen.
In der zweiten Phase, der konzeptionellen Gestaltung, sollen die in der vorangegangenen Phase identifizierten und priorisierten Ideen in konkrete Konzepte umgesetzt werden. Der Schwerpunkt dieser Phase liegt auf der Entwicklung eines detaillierten Entwurfs für das smarte PSS. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Integration des neuen Systems in bestehende Produkt- und Servicestrukturen gelegt. Darüber hinaus ist es in dieser Phase entscheidend, einen funktionsfähigen Prototyp zu entwickeln und diesen unter realen Bedingungen zu testen. Der Prozess ist iterativ und ermöglicht so laufende Anpassungen und Optimierungen.
Die dritte und abschließende Phase, die operative Realisierung, konzentriert sich auf die Implementierung des entwickelten Smart PSS im Unternehmen. In dieser Phase werden die technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, um das neue System erfolgreich am Markt zu platzieren. Dabei handelt es sich um ein komplexes Transformationsprojekt, das tiefgreifende Veränderungen in der bestehenden Unternehmenslandschaft mit sich bringen kann. Diese Phase erfordert eine starke Führung, umfangreiche Ressourcen und eine klare Kommunikationsstrategie.